Stefan Kießling war 2003 beim ersten ebm-papst Hallenmasters dabei.
Stefan Kießling war 2003 beim ersten ebm-papst Hallenmasters dabei.

Es wird der zweite Besuch von Stefan Kießling in Mulfingen. Bereits beim ersten ebm-papst Hallenmasters im Januar 2003 war der ehemalige Nationalspieler dabei. Damals noch als Teil der A-Jugend des 1. FC Nürnberg. „Ich habe früher unheimlich gern in der Halle gespielt“, erinnert sich Kießling im Interview. „Der Reiz von Hallenturnieren liegt besonders darin, dass man sich in kurzer Zeit mit ganz vielen Vereinen messen und am Ende sogar ein Turnier gewinnen kann“.

Die Juniormannschaft war für den gebürtigen Oberfranken Sprungbrett für die Profikarriere. „Ich bin in einer Fußballerfamilie groß geworden und habe schon mit drei Jahren angefangen, bei uns im Verein mitzuspielen, der Eintracht Bamberg. Mein Opa war einer der Gründer, mein Vater dort lange als Torwart aktiv“, erzählt Kießling. Nach der neunten Klasse absolvierte er aber zunächst eine Berufsausbildung: „Erst als ich in der A-Jugend nach Nürnberg wechselte, merkte ich, dass sich mir da die Möglichkeit zu etwas Größerem bot.“

Direkt im Anschluss wechselte der Mittelstürmer in die erste Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Ab 2006 kickte Kießling für Bayer 04 Leverkusen – und das äußerst erfolgreich. „Kies“, wie er von den Bayer-Fans liebevoll genannt wird, ist mit 131 Bundesliga-Toren der zweiterfolgreichste Torschütze der Werkself: „Der für mich schönste Moment meiner fußballerischen Laufbahn war definitiv, als ich 2013 in letzter Minute Torschützenkönig wurde. Uwe Seeler hat mir im strömenden Regen die Kanone überreicht“, schwärmt Kießling.

Auch viele Jungspieler beim ebm-papst Hallenmasters träumen von der Karriere als Fußballprofi. Ihnen gibt Kießling den Tipp, nicht immer gleich das erstbeste Angebot anzunehmen. „Man muss strategisch planen und schauen, wo sich langfristige Optionen bieten. Außerdem ist es wichtig, einen guten Berater an seiner Seite zu haben, der ein gutes Netzwerk hat, sich auskennt und dem man vertrauen kann“, so Kießling. Auch die Kompetenz im Umgang mit Medienvertretern ist für ihn heute noch viel wichtiger als damals: „Alles was man sagt kann sich innerhalb von Minuten im Internet verbreiten. Da wird man am Anfang ins kalte Wasser geworfen, mit jedem Interview gewinnt man aber an Erfahrung.“ Aber am wichtigsten ist natürlich eines: Talent. „Man muss die Disziplin haben, tagtäglich an sich und seiner Technik zu arbeiten und konsequent sein Ziel zu verfolgen. Das ist nicht immer einfach.“

Seine Profikarriere hat Kießling in diesem Jahr beendet – nicht ganz freiwillig: „Ich habe seit zwei Jahren Schmerzen und Hüftprobleme, wegen derer ich mich zum Aus entschieden habe.“ Es folgte eine viermonatige Auszeit. Vermisst er das Profidasein? „Wenn man sieht, wie viel besser es mir heute geht, war es definitiv die richtige Entscheidung. Aber klar, als leidenschaftlicher Fußballer, der immer mit Herzblut dabei war, wird man natürlich im einen oder anderen Moment nostalgisch“, gesteht Kießling. Würde er rückblickend in seiner Karriere etwas anders machen? „Nein“, sagt Kießling direkt. „Oft wurde ich gefragt, warum ich nicht mal den Verein gewechselt habe. Aber ich habe mich wohlgefühlt und bin zufrieden mit meinen über 400 Spielen.“

Ganz trennen konnte er sich dann aber doch nicht. Seit Oktober ist der heute 34-Jährige Referent der Geschäftsführung Sport bei Bayer 04 Leverkusen und lernt seinen Verein hier aus einer neuen Perspektive kennen: „Ob Marketing, Scouting oder Jugendabteilung – aktuell durchlaufe ich ganz viele Abteilungen. Langfristig möchte ich mich dann in der Geschäftsstelle Sport weiterentwickeln.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.ebmpapst-hallenmasters.de sowie auf Facebook: www.fb.com/ ebmpapstHALLENMASTERS


Ansprechpartner


Downloads