Zum ersten Mal waren mit dem SC Heerenveen und dem FC Liverpool Nachwuchsteams zweier renommierter europäischer Topclubs im Teilnehmerfeld. Mit internationaler Beteiligung soll es auch in Zukunft weitergehen. „Nach 15 Jahren Hallenmasters müssen noch weitere folgen“, sagte Stefan Brandl, seit Januar Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst-Gruppe. „Ganz wichtig ist die Kombination aus Regionalität und Internationalität. Das ist wie bei uns in der Firma. Wir haben regionale Wurzeln, brauchen aber auch die Internationalität, um erfolgreich zu sein.“

Vor allem die internationalen Clubs sorgten in diesem Jahr für die Ausrufezeichen. Den regionalen Vertretern blieb eher eine Statistenrolle, obwohl sie keineswegs enttäuschten.

In der Vorrunde spielten der sc Heerenveen, Fortuna Düsseldorf, Bayer 04 Leverkusen und der Karlsruher SC stark auf. Die Holländer zeigten technisch starken Fußball und setzten sich in ihrer Gruppe souverän durch. Schwerer tat sich da schon der FC Liverpool. „In England wird normalerweise nicht in der Halle gespielt“, sagte Liverpools Spieler Connor Masterson. „Das ist eine großartige neue Erfahrung für uns.“

„Es ist das erste Mal, dass wir bei so einem Turnier mitgespielt haben“, fügte Liverpool-Coach Neil Critchley hinzu. „Wir konnten sehr viel mitnehmen. Zu Beginn hatten wir aber Probleme, da wir nicht wussten, wie man in der Halle spielen muss.“ Doch seine Spieler lernten schnell dazu und steigerten sich vor allem taktisch von Spiel zu Spiel. Während die Mannschaft zu Beginn noch mit Problemen in der Rückwärtsbewegung zu kämpfen hatten, fanden die Engländer immer besser ins Turnier. Im letzten Gruppen-Spiel erkämpften sie sich so durch ein 1:1 gegen den Karlsruher SC einen Platz im Viertelfinale und überraschten dort mit einem 3:1 gegen den sc Heerenveen. Die Niederländer hatten viele nach den ersten Spielen schon als den Topfavoriten auf den Turniersieg ausgemacht.

„So ist Fußball. Im Viertelfinale geht es von vorne los und auch ein Gruppenvierter hat dann wieder die Chance auf den Sieg“, kommentierte sc Heerenveens Cheftrainer Paul Raveneau das Aus seiner Mannschaft. „Aber das macht so ein Turnier ja auch spannend.“ Auch wenn seine Mannschaft dann überraschend früh ausschied, fiel sein Fazit positiv aus: „Ich finde so ein Hallenturnier sehr gut für die Jungs, weil wir so etwas in Holland nicht haben. Bei uns wird nur Futsal gespielt. Vor allem war es eine gute Erfahrung gegen Teams wie Bayer 04 Leverkusen, den Karlsruher SC oder den FC Liverpool zu spielen. In Deutschland wird viel kampfbetonter gespielt als bei uns. Das war für die Jungs gut zu sehen.“

Das Interesse der Zuschauer am Turnier war wie üblich groß. Innerhalb weniger Wochen waren die Sitzplatzkarten im Vorverkauf bereits weg. Am Turniertag waren die restlichen Stehplatzkarten an der Tageskasse bis Mittag verkauft. So herrschte auch in diesem Jahr die gewohnt angenehme Atmosphäre in der Gerhard-Sturm-Halle. Auch wenn für beide Lokalmatadoren das Turnier bereits nach der Vorrunde beendet war. Der TSV Ilshofen, der sich über den Jako-Cup qualifiziert hatte holte mit einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg und dem 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Braunschweig immerhin vier Punkte und wurde noch vor Braunschweig Tabellenfünfter. Der FSV Hollenbach, als Sieger des RBKJ-Cups in Mulfingen qualifiziert, gewann gegen 1860 München (4:3) und den SC Freiburg (1:0). Der FSV verpasste den Einzug ins Viertelfinale nur, weil Liverpool im letzten Gruppenspiel ein 1:1 gegen den KSC gelang. So eng liegen Glück und Pech im Hallenfußball beieinander.

So durfte Liverpool eben weiterspielen. Im Halbfinale setzten sich die Engländer gegen Leverkusen mit 3:0 durch. Nach dem 4:0 im Viertelfinale gegen Mainz und dem 3:1 gegen den Karlsruher SC stand Düsseldorf als Finalgegner fest. Und im Endspiel zeigten die Liverpooler, dass sie im Turnierverlauf wirklich dazugelernt haben. Waren sie am Anfang oft zu ungestüm im, Spiel nach vorne, spielten sie nun clever, waren auf die Defensive bedacht und ließen nur ganz wenige Chancen der Düsseldorfer zu. Vorne wirbelte immer wieder der quirlige Bobby Adekanye und so gewannen die Engländer mit 2:1. Adekanye wurde schließlich auch zum besten Spieler des Turniers gewählt. Erfolgreichster Torschütze mit sechs Treffern war Erik Engelhardt mit sechs Treffern. Zum besten Torwart wurde Robin Offhaus von Fortuna Düsseldorf gekürt.

„Die Atmosphäre war super“, sagte Adekanye. „Ich würde hier gerne noch mal mitspielen. Ich bin ja erst 17 und könnte nächstes Jahr noch mal dabei sein. Mir hat es hier gefallen.“

Auch bei den Verantwortlichen anderer Teams kam das ebm-papst Hallenmasters an. „Es ist super, dass sich Firmen wie ebm-papst und Jako so engagieren und den Jugendfußball mit so einem Turnier unterstützen“, sagte Edmund Becker, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des Karlsruher SC. „Das Turnier sucht seinesgleichen, was die Organisation betrifft. Alles passt. Im Vorfeld und auch am Turniertag.“ Auch Nürnbergs Cheftrainer Pellegrino Matarrazzo kommt mit seinem Team gerne nach Mulfingen: „Ich mag dieses Turnier. Die Atmosphäre ist super. Ich finde es auch gut, dass es auf Kunstrasen gespielt wird. Das ist mir wichtig.“

Liverpool gewinnt das A-Junioren-Turnier
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