Bettina Englisch gewann 2016 den Halbmarathon des ebm-papst Marathons und ziert in diesem Jahr als Titelmodell Flyer und Plakate.
Bettina Englisch gewann 2016 den Halbmarathon des ebm-papst Marathons und ziert in diesem Jahr als Titelmodell Flyer und Plakate.

Rund um die Mittagszeit gibt es dann die Kinderläufe, bevor Handbiker (Start 14 Uhr) und Inlineskater (Start 14.45 Uhr) den Abschluss bilden.

Wer die Homepage des ebm-papst Marathons ( www.ebmpapst-marathon.de) besucht, blickt in das strahlende Lächeln einer Siegerin. Bettina Englisch reißt die Arme hoch. Die Brackenheimerin ist die Halbmarathon-Seriensiegerin der vergangenen drei Jahre beim Laufevent im Kochertal. In 1:21:54 Stunden bewältigte sie im vergangenen Jahr die 21 Kilometer. Keine Frage, dass sie auch dieses Jahr zu den Favoriten zählt. Die Strecke im Kochertal scheint ihr einfach zu liegen. Drei Mal in Folge gewann sie nun bereits.

Doch den Streckenrekord von 2000 wird auch sie nicht knacken können. Dieser liegt bei 1:12:40 Stunden, aufgestellt von der Kenianerin Judy Kiplimo. Schließlich ist Englisch keine Halbmarathon-Spezialistin, sie nutzt die Halbdistanz normalerweise, um sich auf Marathonläufe vorzubereiten. Über die Langdistanz von 42 Kilometern sind seit der Streckenänderung im vergangenen Jahr keine Rekorde mehr zu erwarten. Die vielen Höhenmeter verhindern Bestzeiten.

Rennleiter Uwe Richlik hat darin aber auch schon einige Vorteile erkannt: “Viele Läufer haben mir gesagt, dass sie jetzt eher wieder auf der Marathonstrecke an den Start gehen. Da die Zeit nicht mehr entscheidend ist, ist der Druck raus.“ Die Strecke ist zwar schwieriger geworden, dafür aber abwechslungsreicher und schöner mit vielen Ausblicken auf das Kochertal und die umliegenden Weinberge. Rund 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen. Die Premiere auf der neuen Strecke gewann im vergangenen ebm-papst-Marathon-Rekordsiger Kay-Uwe Müller in 2:34:51 Stunden.

Während die Streckenführung des Marathons für dieses Jahr etwas optimiert wurde, blieben der Halbmarathon und der Zehn-Kilometer-Lauf unangetastet. Dort werden in diesem Jahr die Teilnehmer der Aktion 0-10-21 mit dabei sein. Sie wurden unter professioneller Anleitung eines Trainerteams – angeführt von Stephan Vuckovic, Silbermedaillen-Gewinner bei den Oympischen Spielen in Sydney im Triathlon – auf den ebm-papst Marathon vorbereitet. Für die Teilnehmer geht es dabei vordergründig nicht um Zeiten. Sie stehen symbolisch für den Großteil des Feldes, für die Breitensportler, die sich ausprobieren und die Atmosphäre des Laufevents genießen wollen.

Dass aber auch immer wieder ambitionierte Läufer an den Start gehen, zeigt der Blick auf die Streckenrekorde. Über die zehn Kilometer stellte Jan Fitschen (mehrfacher deutscher Meister über 5000 und 10.000 Meter sowie Europameister 2006 über die 10.000 Meter) die Bestzeit 2012 in 30:29 Minuten auf. Damals bereitete er sich auf die Europameisterschaft vor und meldete sich kurzfristig an. „Wie er melden sich immer wieder schnelle Läufer sehr kurzfristig an, weil sie noch einen Trainingswettkampf bestreiten wollen“, so Richlik.

Nicht jeden hat der Rennleiter im Vorfeld auf dem Schirm. Florian Röser, Zehn-Kilometer-Sieger von 2015, war so einer. Oder Veronica Hähnle-Pohl, Teamkollegin von Bettina Englisch in der Marathon-Mannschaft der TSG Heilbronn. Sie hält mit 37:30 Minuten den Rekord der Frauen über zehn Kilometer. „Zum Glück hat sie sich nur für die zehn Kilometer angemeldet, sonst wäre ich nur Zweite geworden“, so Englisch lächelnd. Vielleicht duellieren sich die beiden in Niedernhall auch mal auf der gleichen Strecke.

Neben den Läufern werden auch schnelle Teilnehmer auf Rollen im Kochertal unterwegs sein. Der ebm-papst Marathon ist auch in diesem Jahr das vorletzte Rennen des baden-württembergischen Inline-Cups (BWIC). Die Rennserie endet dann eine Woche später in Ettenkirch am Bodensee. 25 Kilometer sind die Inliner unterwegs. Auch für die Handbiker ist die Veranstaltung Teil einer Rennserie, nämlich des National Handbike-Circuits (NHC). Hier sind in den vergangenen Jahren etliche Paralympics-Teilnehmer zu sehen gewesen. Wie zum Beispiel Torsten Purschke, Vorjahresieger und Streckenrekordhalter (58:16 Minuten auf 40 Kilometer, aufgestellt 2015). „Die Strecke ist verdammt schnell“, meint Purschke. Mal sehen, was in diesem Jahr möglich ist.


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