LED statt herkömmlicher Beleuchtung, Hybridantriebe, Abgaswäscher, neue Wasserpumpen, Lehrgänge zur sparsamen Fahrweise: Die Reederei Scandlines setzt konsequent auf Nachhaltigkeit. Dazu gehört auch eine effiziente Klimatisierung des Autodecks der Fähre, die neben dem Antrieb selbst sehr viel Energie verbraucht. Da auf der Fähre auch Lkw mit entzündbaren Stoffen den Fehmarnbelt überqueren, müssen die Ventilatoren explosionsgeschützt sein.
Potentiale in der Belüftung
Die Fähren sind mit zwei Brücken ausgestattet, so müssen sie außerhalb der Häfen nicht wenden. Vor der Überarbeitung sorgten bei der Überfahrt insgesamt acht große AC-Ventilatoren für die Frischluftzufuhr des 12.000 Kubikmeter großen geschlossenen Autodecks. Für die Zu- und Abluft liefen jedoch immer einige Ventilatoren rückwärts. Diese Betriebsart ist besonders ineffizient, da Ventilatoren immer für eine Förderrichtung ausgelegt sind und im Rückwärtsbetrieb drastisch mehr Energie verbrauchen.
Frische Luft im Autodeck
Zusammen mit ebm-papst in Dänemark entwickelte die Reederei deshalb ein ganz neues Konzept: Je vier explosionsgeschützte EC-Axialventilatoren sind als FanGrid auf eine schwenkbare Metallplatte montiert. Die Platte mit den Ventilatoren kann so einfach in die benötigte Förderrichtung gedreht werden. Dadurch fördern die Ventilatoren die Luft immer in die Richtung, für die sie optimal ausgelegt sind und arbeiten so mit maximaler Effizienz. Dass nun vier Ventilatoren die Arbeit eines einzigen übernehmen, hat auch den Vorteil, dass die Fläche über die die Luft gefördert wird, vergrößert wird. Das optimiert den Luftaustausch auf dem Autodeck weiter. Am Schiff mussten außerdem keine Umbauten vorgenommen werden.
Immense Einsparungen
Die Maßnahmen ermöglichen pro Schiff Einsparungen von zwei Millionen Kilowattstunden pro Jahr, was dem Jahresverbrauch von über 65 Einfamilienhäusern entspricht. Mittlerweile hat die Reederei ebenfalls die Ventilatoren für die Kabinenklimatisierung durch EC-Ventilatoren ersetzt. Ein Upgrade für drei weitere Fähren, die auch zwischen Puttgarden und Rødby fahren, ist bereits geplant.
Volle Kraft voraus
Sie wollen noch mehr zu diesem Thema wissen?
Hier geht es zum Artikel aus dem ebm-papst Kundenmagazin mag, in dem auch Scandlines Chefingenieur Carsten Johansen zu Wort kommt.