Lauritz Abel in der Ausbildungswerkstatt von ebm-papst.
Lauritz Abel in der Ausbildungswerkstatt von ebm-papst.

Sobald die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt sinken, steigt gleichzeitig das Unfallrisiko durch Eisplatten, die von LKWs in den nachfolgenden Verkehr krachen. Über Nacht friert das Eis an der rauen Struktur der LKW-Planen fest und lässt sich am nächsten Morgen nur mühsam von den Fahrern entfernen.

Gesucht war daher eine Lösung, die leicht in der Handhabe, witterungsbeständig und kostengünstig für die Spediteure ist. Gar nicht so einfach. Doch Lauritz Abel (19) und Kevin Erdmann (20) hatten eine passende Idee. Die beiden Abiturienten entwickelten ein spezielles Gemisch aus wasserabweisenden Stoffen, das auf die LKW-Planen aufgetragen wird. Mit dessen Hilfe lassen sich die Eisplatten am Morgen ganz einfach vom Lastwagen schieben.

„Am Anfang war es eigentlich nur eine Schnapsidee, die bei einer Diskussion in geselliger Runde zu Silvester entstanden ist“, erzählt Lauritz Abel, der sich sehr für neue Entwicklungstrends und Technologien interessiert. Diese Neugier führte den Krautheimer auch schon oft als Besucher zum Regionalwettbewerb Heilbronn/Franken von „Jugend forscht“ am Campus Künzelsau: „Mir gefällt, dass man hier mitbekommt, welche neuen Ideen es gibt und wohin die Gedanken gehen.“

Gemeinsam mit seinem Klassenkameraden Kevin Erdmann meldete er sich zum Regionalwettbewerb Heilbronn-Franken von Jugend forscht in Künzelsau an, der von ebm-papst als Patenunternehmen ausgerichtet wird. Bis zum Wettbewerb hatten die beiden Höhen und Tiefen zu überwinden. „Natürlich gab es vieles, das nicht so gelaufen ist, wie man sich das vorgestellt hatte. In unserem Fall haben Mischungen dann gar nicht funktioniert. Da hat man natürlich kurz die Lust verloren und das Projekt in Frage gestellt. Wichtig ist aber, dass man trotzdem dran bleibt“, so Lauritz Abel.

Im Februar 2018 konnten die beiden die Juroren in Künzelsau mit ihrem Projekt überzeugen. Über den baden-württembergischen Landeswettbewerb ging es dann bis zum Kräftemessen mit den besten Jungforschern Deutschlands beim Bundeswettbewerb in Darmstadt. Dort erzielten Lauritz und Kevin einen hervorragenden zweiten Platz und waren Anfang September zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt. „Das war ein besonderes Erlebnis“, erzählt Lauritz Abel. „Außerdem war es toll, andere junge, motivierte Leute kennenzulernen, die ähnliche Interessen und tolle Ideen haben.“

Zwischen den Wettbewerben mussten Lauritz und Kevin stetig an ihrem Projekt feilen und ihre Ausarbeitungen in kürzester Zeit weiterentwickeln: „Die Erwartungen sind von Wettbewerb zu Wettbewerb gestiegen und die Juroren haben uns Feedback gegeben, das wir einarbeiten konnten. Zum Beispiel Vorschriften rund um Brandschutz oder Umwelt, die es zu beachten galt. Das war schon sportlich“, so Lauritz Abel.

Sein Einsatz hat sich für ihn gleich mehrfach gelohnt: „Ich habe schon gemerkt, wie man sich im Laufe des Projekts durch die vielen Präsentationen, schriftlichen Arbeiten oder den Umgang mit Medienvertretern weiterentwickelt hat. Nicht zuletzt bin ich darüber natürlich an meinen jetzigen Ausbildungsplatz gekommen.“

Als Weltmarktführer für Ventilatoren und Motoren ist ebm-papst immer auf der Suche nach engagierten, jungen Talenten. Seit September ist Lauritz Abel daher Student im Kooperativen Studiengang, der mit einer zweijährigen Ausbildung zum Elektroniker bei ebm-papst beginnt. Im Anschluss folgt ein Bachelorstudium Automatisierungstechnik am Campus Künzelsau der Hochschule Heilbronn.

Auch die Erfindung von Lauritz und Kevin hat Zukunft: Bei einer Künzelsauer Spedition ist sie bereits in Gebrauch und wird dort auf Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit getestet.

Über Jugend forscht

ebm-papst ist seit der Wettbewerbsrunde 1999 Patenunternehmen von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb Jugend forscht, der Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, eigene Projekte zu verwirklichen und sich mit anderen gleichaltrigen Tüftlern zu messen. Der Ventilatorenhersteller ist Ausrichter des Regionalwettbewerbs in Heilbronn-Franken, der wieder vom 21. bis 23. Februar 2019 am Campus Künzelsau der Hochschule Heilbronn stattfindet. Teilnehmen können Jugendliche ab der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren mit ihren Ideen in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik oder Technik. Für die Bewerbung zu Jugend forscht reichen zunächst das Thema sowie eine kurze Beschreibung des Projekts bis zum 30. November 2018. Weitere Informationen zu Jugend forscht unter www.jugend-forscht.de und zum Regionalwettbewerb Heilbronn-Franken auf Facebook: www.facebook.com/JuFoRegional. Der ebm-papst-Patenbeauftragte Bernd Ludwig steht auch telefonisch unter 07938-81-157 für Fragen zur Verfügung.


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